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AB 2024 PRODUZIERT BIOPOWER DEKARBONISIERTES BIOGAS

Mit einem innovativen Verfahren wird in der Biopower-Anlage Pratteln das im Biogas enthaltene Kohlenstoffdioxid künftig im Baustoff Zement gebunden. Dadurch gelangen jährlich ca. 1‘500 Tonnen CO2-Treibhausgas weniger in die Atmosphäre.

Ausgangslage

Die Biopower-Anlage Pratteln verwertet Grüngut und Bioabfälle mittels Vergärung und nachgeschalteter Kompostierung zu Kompost und Flüssignährstoff. Bei der Vergärungsstufe fällt durch die biologische Verstoffwechselung ein Biogas an, welches zu ca. 60% aus Methan und ca. 40% aus Kohlenstoffdioxid besteht. Dieses Biogas wird mittels einem Membranverfahren zu Biomethan mit ca. 96% CH4-Anteil  aufbereitet und dann in das örtliche Gasnetz eingeleitet. Das bei der Aufbereitung abgetrennte Kohlenstoffdioxid gelangt als Abgas in die Atmosphäre, was dem Stand der Technik entspricht. Das Biogas ist als CO2-neutral klassifiziert, da bei dessen Aufbereitung und energetischen Nutzung maximal so viel Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gelangen kann, wie die verwertete Biomasse bei ihrem Wachstum aus der Atmosphäre aufgenommen und in sich gespeichert hat.

Projekt CO2-Verwertung

Das bei der Biogasaufbereitung abgetrennte Kohlenstoffdioxid soll künftig nicht mehr als Abgas in die Atmosphäre entweichen, sondern als Wertstoff in der Industrie eine Verwendung finden. Hierzu muss auf der Biopower-Anlage Pratteln neben der Biogasaufbereitungsanlage eine CO2-Verflüssigungseinrichtung aufgebaut werden. So lässt sich das bei der Biogasaufbereitung anfallende Kohlenstoffdioxid fassen, verdichten und in Transport-Druckgebinde abfüllen. Per Lkw wird dann das flüssige CO2 zum entsprechenden Industriebetrieb transportiert. Als Abnehmer des Kohlenstoffdioxids sind Zementproduktionsbetriebe vorgesehen, welche das CO2 letztlich in ihren Produkten binden.

Mit der Realisierung des innovativen Projekts kann bei der Biopower-Anlage Pratteln ein wertvoller zusätzlicher Beitrag für die Umwelt und gegen den Klimawandel geleistet werden. Denn mit der Verwendung des Kohlenstoffdioxids in der Industrie gelangen jährlich ca. 1‘500 Tonnen CO2-Treibhausgas weniger in die Atmosphäre. In der Industrie wird das Biopower-Kohlenstoffdioxid in Werkstoffen gebunden, womit die Betriebe für sie gesuchte CO2-Zertifikate erlangen können.

Die Anlagentechnik zur Kohlenstoffdioxid-Verflüssigung ist besteht im Wesentlichen aus einer Verdichteranlage und einem CO2-Puffertank. Jede Woche wird dann das Flüssiggas von einem entsprechenden LKW abgeholt und zum Abnehmer transportiert.

Partnerschaft

Zur Projektrealisierung hat die Biopower Nordwestschweiz AG mit der Firma Neustark AG aus Bern eine Partnerschaft geschlossen. Die Biopower stellt der Neustark das Kohlenstoffdioxid ab dem Kaminstutzen der bestehenden Biogas-Aufbereitungsanlage sowie den erschlossenen Platz zur Aufstellung der CO2-Verflüssigungsanlage zur Verfügung. Die Firma Neustark liefert und betreibt die CO2-Verflüssigungsanlage und ist für den Absatz des flüssigen Kohlenstoffdioxids zuständig.

Zeitplan

Das Baugesuch ist im Juni 2023 eingereicht worden. Mit dem Erhalt der Baubewilligung soll der Baustart erfolgen. Die Anlageninbetriebnahme ist auf Anfang 2024 geplant.

Liestal/Bern, im Juli 2023